Rezension: Anika Beer - Kieselsommer

4. August 2017

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Autorin: Anika Beer
Buchtitel: Kieselsommer
Verlag: cbj Verlag 
Seitenzahl: 315 Seiten
Format: Broschiert
Preis: 14,99 € 
Erscheinungsdatum: 24.Juli 2017
Der erste Urlaub ohne Eltern! Tilda und ihre beste Freundin Ella können es kaum erwarten. Zwei Wochen gehört ihnen das Ferienhaus von Tildas Tante im Spreewald ganz allein. Mit Terrasse und eigenem Boot. Das wird der beste Sommer ihres Lebens! Doch dann fängt Ella ein Glühwürmchen und wünscht sich die große Liebe – und am nächsten Tag taucht Mats auf. Mats, der irgendwie ganz besonders ist. Ella glaubt an das Schicksal und dass Mats und sie füreinander bestimmt sind. Doch Tilda traut Mats nicht über den Weg und fühlt sich mehr und mehr wie das fünfte Rad am Wagen. Aber muss man seiner besten Freundin nicht alles Glück der Welt gönnen?



Zu Beginn des Buches erfahren wir im Prolog, wie die beiden Protagonistinnen Ella und Tilda sich kennen gelernt haben. In dem ersten Kapitel erleben wir mit den beiden den schönsten Tag im Leben eines Schülers: den letzten Schultag vor den Sommerferien. Das Zeugnis ist egal, man freut sich auf den Sommer und man ist einfach nur froh sechs Wochen keinen Fuß in dieses Schulgebäude zu setzen. Wie sehr ich das manchmal vermisse..

Im Verlauf des Buches verbringen die beiden ihren ersten Urlaub ohne Eltern in einem Seehaus von Tilda Tante mitten im Nichts, im Spreewald. Schon bereits zu Beginn lässt sich erahnen, dass Tilda ihrer besten Freundin die erste, große Liebe gönnt, aber auch, dass sie Angst hat, sie zu verlieren und dann alleine da zu stehen. 

Und dann geschieht das unvermeidliche, Mais tritt in die Bildfläche der beiden und sorgt dafür, dass Ella noch mehr an Schicksalen und verbundenen Seelen glaubt und Tilda ihren gemeinsamen Urlaub mit ihrer besten Freundin schwinden sieht. 


Vorab gefällt mir der Schreibstil der Autorin wirklich toll, es lässt sich flüssig lesen, ohne viele Gedankensprünge. Sie beschreibt das haus und die Umgebung so wahnsinnig toll, dass man beim lesen das Gefühl hat, wirklich dort zu sein. Man sitzt auf der Veranda, liest ein tolles Buch und lässt alles auf sich wirklich. Wirklich wundervoll gelungen. 
Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Es passt zu Geschichte: ein See und zwei Mädchen, die ihre Zeit genießen. Super gelungen und man hätte, meine Meinung nach, kein besseres Cover wählen können. 

Auch toll gelungen ist die Freundschaft der beiden Protagonistinnen Ella und Tilda. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Tilda, mit ihren kurzen strubbeligen Haaren, dem wenig femininen Kleidungsstill und der coolen Fassade und im Gegensatz dazu Ella, mit ihren langen Haare, dem sehr femininen und mädchenhaften Kleidungsstill und dem schüchternen Wesen. Doch sind die beiden immer für einander da und helfen einander, wo sie nur können. Eine tolle Freundschaft, wie sie besser nicht sein könnte. Dadurch sind mir die beiden auch unheimlich sympathisch und ich hatte im ganzen Buch nicht einmal das Gefühl, dass mich eine der beiden nervt oder mir unsympathisch ist. Mats kam mir zu beginn doch etwas merkwürdig vor, ehrlich gesagt. Ein Lehrersohn aus Berlin verbringt seine Zeit im Wald, da seine Eltern, mal wieder, eine schwere Zeit haben und er es nicht auf seinen Schultern austragen möchte? Ich kann gar nicht wirklich beschreiben, was mich an ihn gestört hat, aber es war so - was sich allerdings zu ende hin gebessert hat.

Und nun zur Geschichte: Die Autorin hat wirklich gut die typischen Probleme vom Teenagern beschrieben. Einerseits möchte man die "große" Liebe finden, aber andererseits möchte man auch nicht die beste Freundin verlieren. Wir wissen alle, dass man das meistens schlecht unter einen Hut kriegen kann. 

Ich muss leider zugeben, dass ich mir von dem Buch mehr versprochen habe. Es ist zwar super toll und schön geschrieben, aber leider passiert für mich nichts spannendes. Es ist fast schon alles vorhersehbar. Sehr schade. Es gab wirklich Momente, in denen ich alle, aber vor allem Ella, am liebsten genommen und geschüttelt hätte, da sie so einen Mist von sich geben. Das Ende ist ziemlich offen, was mich etwas stört, denn ich würde dennoch ganz gerne wissen, wie Tilda sich entscheidet.

 Dennoch finde ich, dass es ein gutes Jugendbuch für Mädels ab 14 Jahren für den Sommer ist.



Das Buch erhält von mir 3 von 5 Sternen. 

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